Kaum scheint die Sonne, füllen sich Parks und Picknickwiesen. Überall wird gelacht, gegrillt und geteilt – und so manche Plastikgabel oder Bananenschale bleibt achtlos im Gras liegen. Während im eigenen Haushalt die Biotonne penibel bestückt wird, verschwimmen draußen oft die Regeln. Littering entsteht, Mülltrennung rückt in den Hintergrund. Doch was hat die Biotonne eigentlich mit herumliegendem Abfall zu tun?
Wer zu Hause seinen Biomüll sortiert, denkt meist automatisch über Abfälle nach und erkennt, dass eine gute Trennung Sinn macht. Plastik zu Plastik, Essensreste in die Biotonne – das sitzt irgendwann tief. In Parks oder unterwegs schwindet dieses Bewusstsein erstaunlich schnell. Viele denken: „Hier gibt’s ja keinen passenden Mülleimer, dann bleibt die Schale halt liegen.“ Oder: „Kommt ja eh alles am Ende zusammen.“ Genau darin liegt das Problem.
Findet Müll seinen Weg gar nicht erst in die richtige Tonne, entstehen gleich zwei Schwierigkeiten: Einerseits vermüllt die Umwelt, Tiere schaden sich an Überresten, Ratten oder Krähen feiern ein Festmahl. Andererseits wird sauber verwertbarer Biomüll zu stinkendem Restmüll – und landet meist auf der Deponie statt im Kompostwerk. Der Kreislauf schließt sich nicht, sondern bleibt an vielen Ecken einfach stecken.
Fehlende Mülltrennung im privaten Raum schlägt die Brücke zum öffentlichen Littering. Wer zu Hause nie trennt, wird es draußen sicher nicht plötzlich tun. Das Bewusstsein für Entsorgung und Recycling ist also Grundlage für beide Themen. Umgekehrt motiviert eine gut genutzte Biotonne in der Küche dazu, auch in der Öffentlichkeit nach passenden Behältern zu suchen – und Müll wortwörtlich nicht „laufen zu lassen“.
Erschwerend kommt hinzu, dass in Parks oft keine Biotonnen bereitstehen. Gäste stecken Essensreste mangels Alternativen zu Plastiktüten, die dann einfach zurückgelassen werden. Damit vermischen sich verschiedene Müllarten, und eine ordentliche Verwertung ist nachträglich praktisch unmöglich. Selbst vermeintlich harmlose Reste wie Obstschalen oder Brotkanten können, wenn sie „wild entsorgt“ werden, das ökologische Gleichgewicht eines Parks durcheinanderbringen.
Kurz gesagt: Littering und schlechte Mülltrennung hängen aneinander wie Pech und Schwefel. Wer im Alltag bewusst sortiert und den eigenen Müll konsequent entsorgt, bleibt auch draußen fix dabei – und erkennt, wie wertvoll es ist, Müll in die passende Tonne zu werfen, statt die Natur zur Deponie zu machen. Kreislaufwirtschaft klappt schließlich überall besser, wenn jeder mitdenkt – im Park genauso wie am eigenen Küchentisch.